2. FEUER FREI VOM 6. OKT. 2017 „WANDEL DER GESELLSCHAFT – QUO VADIS FÜR GL-VERBÄNDE UND VEREINE?“
14. Oktober 2017Taube in Palästina und Israel
23. Oktober 2017
Am Mittwoch, d. 18. Oktober trafen 24 Teilnehmer – einer musste leider wegen Krankheit kurzfristig absagen, aber wir sind sicher, dass seine Frau ihm alles detailgetreu berichtet hat 🙂 – in der Früh am Kölner Hbf ein und traten die Reise nach Brüssel an. Die Ankunft in Brüssel war pünktlich und wir gingen sofort zu unserem Designerhotel.
Nach dem Verteilen der Hotelzimmer ging es in Richtung EU-Parlament, wo wir von einem Mitglied der europäischen Abgeordneten (= MEP), Axel Voss (https://www.axel-voss-europa.de), empfangen wurden.
Eine knappe Stunde erörterte er seine Arbeit im Parlament. Er gab zu, dass er eine solche Gruppe wie wir als Gebärdensprachgemeinschaft zum ersten Mal erlebte und so ließ er sich gerne von uns die Bedeutung der Gebärdensprachgemeinschaft mitsamt Sprache und Kultur vermitteln.
Herr Voss versprach, unsere Anliegen und Probleme ernst zu nehmen und mit seinem Mitarbeiterstab vertieft auszutauschen – so unter anderem mit Helga Stevens (http://www.europarl.europa.eu/meps/de/125105/HELGA_STEVENS_home.html) weiter über die Belange der Gebärdensprachgemeinschaft intensivieren.
Nach dem Treffen mit Axel Voss durften wir einen Blick ins EU Parlament werfen. Insofern konnten wir vieles die über Hintergründe der Abläufe, der Kommunikation, der Sitzordnung etc. des EU Parlaments erfahren.
Der nächste Punkt im Programm führte uns zum Informationszentrum „Parlamentarium“ im Willy-Brandt Gebäude, dort erfuhren wir die Zeitgeschichte des EU. Mithilfe der Multimedia-Guides enthaltendes Videos in Gebärdensprache konnten wir barrierefrei die volle Information über die EU Zeitgeschichte verfolgen.
Anschließend teilte sich die Gruppe auf, einige gingen zum Hotel, man konnte im Park flanieren oder auch einige Sehenswürdigkeiten von Brüssel aufsuchen.
Donnerstag, d. 19. Oktober ging es zuerst zum EUD Büro (http://www.eud.eu) und trafen dort die Mitarbeiter und den Geschäftsführer, Mark Wheatley.
Statt eine Stunde verbrachten wir dort überraschenderweise über 2 Stunden, tauschten viele Themen zu Situationen der Gebärdensprachgemeinschaft (Barrierefrei in Deutschland, Definition unserer Bezeichnung, Verbandspolitische Arbeit zwischen D und EUD, Zukunftsperspektive etc.) aus.
Anschließend führte unser Weg uns in Richtung EU Commission Gebäude, wo dort der Vorsitz, Jean-Claude Juncker, tätig ist. Nach kurzer Mittagspause spazierten wir über den Leopoldpark wieder zum Informationszentrum „Parlamentarium“, wo wir bereits von MEP, Helga Stevens, erwartet wurden. Trotz der turbulenten Arbeitszeit stand Helga Stevens uns für eine Stunde zur Verfügung. Sie berichtete uns kurz, dass sie sich am Vormittag mit Axel Voss getroffen hatte wobei er von unserem gestrigen Besuch berichtete; wir waren beeindruckt, dass Herr Voss unser Anliegen und Probleme ernst genommen hatte und sich bereit erklärte, mit Helga Stevens auszutauschen. Schließlich verfolgten wir ihren Bericht über die momentanen Streitigkeiten zwischen Spanien und Katalonien, und konnten es auch viel besser nachvollziehen, da sie als EU Abgesandte in Barcelona so einiges beobachten konnte. Helga Stevens berichtete auch von ihren Schwierigkeiten darum zu kämpfen, die Finanzierung für die Kosten der Dolmetscher in Gebärdensprache sicherzustellen im Vergleich zu anderen EU Politikern mit ihrer jeweiligen Landessprache. Schlussendlich kann man es auch so formulieren, dass wir als Gebärdensprachler immer noch stiefmütterlich behandelt werden, wenn es um unsere Sprache mitsamt ihren Rechten geht.
Nach dem Treffen mit Helga Stevens nutzte jeder Teilnehmer die Zeit bis zum Abendessen zur freien Verfügung. Einige fuhren sofort zum Atomium, andere bummelten einfach durch Brüssel. Gegen 18:30 Uhr trafen wir uns alle im Restaurant „Le Bistro“ gemeinsam zum Abendessen, dieses wurde vom VGKU komplett übernommen und wir haben an diesem Abend wunderbar gespeist, getrunken, viel unterhalten und viel gelacht, die Stimmung im Restaurant ist kaum zu übersehen.
Am Freitagmorgen , d. 20. Oktober sollten wir am Rathaus von Brüssel mit unserer tauben Stadtführerin zusammentreffen, leider kam sie nicht zum vereinbarten Termin; trotz Mühe des Informationsbüros konnte kein Kontakt hergestellt werden. Nach Diskussionen innerhalb Gruppe beschlossen wir, dass wir in eigenhändiger Regie für die Stadtbesichtigung sorgen. So flanierten wir gemütlich durch die Altstadt, besuchten viele typische belgische Choccolate – Shops, Käsegeschäfte mit ihren Delikatessen, begutachteten die historische Kirche und schließlich auch die berühmte Comicgeschichte von „Tim und Struppi“.
Abschließend nahmen wir ausgiebig unser Mittagessen ein und traten nachmittags die Heimreise an.
Fazit: viele Teilnehmer waren sehr begeistert von der Organisation und des Programmablaufs. Trotz des großen Altersunterschieds erwies sich die Gruppenkonstellation von ca. 30 bis 90 (!) Jahren als hervorragend zusammen. Vielstimmig wurde an den VGKU die Bitte gerichtet, mal wieder eine Bildungsreise zu organisieren.