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RALF KRAUTHAUSEN – FACE TO FACE: SHAHAK SHAPIRA, SATIRIKER
30. April 2018
ONLINE-UMFRAGE: „WIE INFORMIEREN SICH MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN?“
15. Mai 2018

Trotz der warmen sommerlichen Temperaturen ließen es sich ca. 100 interessierte Zuschauer, bzw. -hörende nicht nehmen, an einem  – erneut spannenden – Feuer frei Event teilzunehmen; und wurden abermals nicht enttäuscht. Schon das Thema „Was ist das Richtige für uns – Signer, Hörbehinderte, Gehörlose…?“ sorgte im Vorfeld für aufregende und anregende Diskussionen, und alle 4 geladenen Gäste fesselten das staunende Publikum so sehr, dass sie ganz oft spontanen Zwischenapplaus bekamen. Jan Eichler, der glänzend aufgelegte Moderator, wusste seine Fragen so zu stellen, dass die Podiumsteilnehmer mit klugen Einwänden, scharfsinnigen Analysen und


interessanten und neuen Sichtweisen überzeugen konnten.

Zu Beginn präsentierte der Moderator den inzwischen bekannten Hashtag #taub und glücklich, der sich auch über die sozialen Medien sehr schnell verbreitete und richtete in diesem Zusammenhang seine erste Frage an die Diskussionsteilnehmer, wie sieht die Gesellschaft uns? Ohren als Statussymbol sind nicht wichtig. Wir werden immer als „Behinderte“ dargestellt; verdeutlicht auch im zweiten Filmeinspiel, wonach die hörende Umwelt nach Gebärdenkultur gefragt wird. Meistens die gleiche Antwort: „die lesen von den Lippen, benutzen Zeichensprache“, sogar „wir haben andere Sorgen“ lautete eine andere Antwort! Auffällig aber immer die gleiche Mimik der Befragten. Sie schauten so mitleidig und betroffen in die Kamera. Jan Eichler appellierte auch hier eindringlich, dass wir uns in der Gesellschaft besser (und positiver) verkaufen müssen.

Patricia Resl wirft ein, dass unsere Gebärdensprache die Kultur ausmacht. Durch Gebärdensprache entsteht das individuelle Ich, mein typisches Verhalten. Woraufhin Thomas Wartenberg erwidert, dass die jahrzehntelange Bewegung der Gehörlosen die Kultur überhaupt hat entstehen lassen.

Prof. Patty Shores-Hermann berichtet über ihre Heimat Schweiz, dort heißt es Gebärdensprachgemeinschaft. Dies gilt immer wieder als Denkanstoss an die hörende Gesellschaft. Frei nach dem Motto „Ihr versteht mich nicht? Nicht mein Problem!“

Andreas Costrau berichtet, dass es innerhalb der Gehörlosenkultur keine Statusunterschiede erkennbar seien. Es sind ja schließlich beide taub. Wenn sich ein Professor mit einer Putzfrau unterhält, so gibt es keine gegenseitigen Naserümpfen; in der hörenden Welt lässt dagegen der Professor seinen Status der Putzfrau deutlich erkennbar zeigen und behandelt sie herablassend.
Auf die Feststellung des Moderators, dass gehörlos ein wahrhaft abschreckender Begriff für ohrlos darstellt und dass man doch lieber Gebärdensprachgemeinschaft nennen sollte, erwidert Patty, dass jeder Mensch einen Namen hat und der Begriff Gehörlosenkultur schon älter ist und wir in einer Art Trotzreaktion dagegen ankämpfen müssen. Der Stempel „taub“ kommt schließlich von Außen und ist in seiner Definition mittlerweile uralt.

Erschreckend ist, dass die WHO (World Health Organisation) 2017 eine Resolution verfasst hat, woraus deutlich wird, dass jeder Nichthörende sowas wie einen Makel (=Behinderung) hat und dass man diesen Makel automatisch und unverzüglich zu beheben (reparieren) hat! Wenn schon solch eine höhere Macht wie die WHO dies verfasst, welche Chance haben wir dann als kleines Fußvolk, dagegen anzugehen? Laut Patricia Resl aber sind die Kommunikationsbarrieren auf beiden Seiten vorhanden, nicht nur auf der Seite der Tauben. Ergo muss man nicht alle Defizite auf uns schieben! Hier wirft Thomas Wartenberg ein, dass wir alle zusammenhalten müssen; gemeinsam gegen solche Behauptungen und Stigmatisierungen angehen!

Prof. Shores-Hermann berichtet über die Unterschiede ICD und ICF. Übersetzt lautet ICF in etwa so: Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit.
Die Begrifflichkeiten der ICF haben bereits Eingang in das SGB V  „Gesetzliche Krankenversicherung“ und das SGB IX „Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen“ gefunden. Auch die „Rehabilitations-Richtlinie“ des Gemeinsamen Bundesausschusses ist bereits auf der Grundlage der ICF konzipiert worden. Dadurch wird uns auch die Aktivität an der gesellschaftlichen Teilhabe ermöglicht, was für uns Gebärdensprachler immens wichtig ist. Dagegen steht die ICD mit folgender Definition „Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“. Man erkennt also bereits, was diese Aussagen für uns als Gebärdensprachgemeinschaft für Auswirkungen haben. Hier ist Patty der Meinung, dass die Bezeichnung Taub dringend abgeschafft werden muss, da dies ein Rückschritt und somit Bestätigung für ICD forciert.

Hier folgt eine kurze, aber interessante Eigenwerbung von Patricia Resl, die ein Buch „Wasserhände“ geschrieben hat und nun erläutert, warum sie unsere Gebärdensprache mit dem Naturphänomen Wasser assoziiert. Nämlich dass Wasser ein Grundnahrungsmittel ist, ohne das wir keinesfalls leben können und somit auch ohne Gebärdensprache nicht leben können. Patricia erklärt, dass sie ständig gefragt wird „Gebärdensprache, was ist das?“ und dann nach dem Erklären „ah ja, verstehe!“ Aber doch nicht verstanden. Dieses Buch verdeutlicht, was die Gebärdensprache für uns bedeutet, wie sie uns ausmacht in unserer Persönlichkeit und unserer Lebenswelt.

Ein überraschender Aspekt wird uns noch von Jan geliefert: die typische Definition von dumb = taub, dumm. Hier müssen wir bei dem Hashtag aufpassen #taub, aber glücklich. Dann heißt es nämlich „dumm aber glücklich!“ Prof. Shores-Hermann erläutert, dass die wahre Übersetzung von deaf = intelligent lautet! Überraschendes Raunen im Publikum!

Andreas Costrau – dessen köstlich schlagfertiger Humor uns einen vergnüglichen Abend beschert hat – wirft einen entscheidenden Satz ein: „wir haben es aber geschafft, aus diesem Schaden eine eigene Kultur zu entwickeln!“ Tosender Beifall!

Schließlich werden die Podiumsteilnehmer gefragt, welche Definition sie für sich in Anspruch nehmen würden. Thomas Wartenberg und Prof. Shores-Hermann plädieren für Signer.  Für Patricia Resl ist diese Bezeichnung eher verbunden mit Zeichensprache; Sign = Zeichen. Sie tut sich also schwer damit. Und Andreas Costrau votiert ganz klar zu taub. Das Ende dieser Diskussion ist also offen – aber noch nicht ausdiskutiert!

Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle auch unseren beiden Dolmetscherinnen in Lautsprache von der Firma Skarabee, Bastienne Blatz und Magdalena Meißen, die es in jeder Minute verstanden, den hörenden Zuschauern diese fantastische Veranstaltung nahezubringen!

Somit endete auch dieser wahrhaftig unterhaltsame Abend in einem nicht enden wollenden Applaus und das Publikum wird von Jan schon auf das nächste Feuer frei Event am 5. Oktober 2018 eingestimmt; mit folgendem Thema

Inklusion!?

Signer – auf Augenhöhe mit Anderen?

Hier zum Film:

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